Unausgeglichenheit in der Partnerschaft
WENN DU DAS GEFÜHL HAST MEHR IN DER BEZIEHUNG ZU GEBEN ALS DEIN PARTNER

Wer kennt das Gefühl nicht? Mehr Herzen im Chat, öfters angerufen, mehr Date-Nights geplant, nur am machen und tun. Und was kommt zurück? Oder eher… wie kommt es zurück?
Bei einer dis-balance in einer Beziehung geht es nicht darum, dass sich beide nicht gleich viel Mühe geben. Sondern darum zu verstehen WIE die Liebe gezeigt und aufgenommen wird.
Bei mir und meinem Partner ist es genau gegensätzlich (mehr dazu am Ende des Posts).
Für die einen sind Geschenke das größte, für andere ist Zeit zu verbringen das eigentliche und größte Geschenk, wieder andere legen den größten Wert auf Hilfsbereitschaft, für andere sind gesagte Liebesbotschaften das schönste und wieder andere zeigen es am liebsten durch Berührungen. Es geht nicht darum einen Partner zu finden, der die Liebe genau so wie du ausdrückt und empfängt. Es ist sogar sehr wahrscheinlich so, dass dein Seelen-Partner eine ganz andere spricht.
Es geht darum zu erlernen welche dies ist und sich gegenseitig immer weiter achtsam einzustimmen. Wenn du also mal das Gefühl hast du gibst so viel damit diese Beziehung funktioniert und dein Partner macht nichts oder nicht gleich viel … dann Wechsel einmal die Perspektive. Schau nochmal genau hin und richte den Fokus weg von der Menge sondern hin auf die Art und Weise.
Ich weiß, das schmeckt dir für einen Moment nicht. Hat es mir am Anfang auch nicht.
Es fällt uns oft schwer diese Perspektive einzunehmen weil wir das Gefühl haben recht zu haben. Weil wir das Gefühl haben, dass es wirklich so ist, dass wir mehr tun. Und es ist noch schwerer aus dieser Perspektive heraus zu treten gerade weil es sich so echt und stimmig in dem Moment anfühlt genau so zu denken. Wir bestehen quasi auf dieses Recht (haben).
Wenn wir gedanklich anfangen aus der Beziehung und Liebe ein Wettkampf zu machen, wächst die Entfernung nur noch mehr, der Schmerz, die Erwartungen, der Druck.
Meistens reagieren wir in Situationen oder auf Gefühle aus einer von zwei Hintergründen:
1. Entweder aus der Angst vor etwas (und wir versuchen natürlich schon vorab etwas zu verhindern, um diese Angst nicht fühlen zu müssen)
- oder -
2. Aus der Liebe heraus. Liebe uns selbst gegenüber, zur anderen Person, zur Situation. Das würde bedeuten: Akzeptieren das es so ist, wie es ist und das beste daraus machen. Entgegenkommen.
Wird es dir immer gelingen? Wahrscheinlich nicht. Und das ist okay! Es ist menschlich und auch gut mal Angst zu haben und auch versehentlich aus ihr zu handeln. Es gibt Ur-Ängste unserer Ahnen in uns die älter sind als wir selbst. Woher sollst du immer wissen dass diese - und welche - in dir schlummern?
Versteh mich mit diesen Post bitte nicht falsch. Es ist voll okay und wichtig für dich gewisse Werte zu haben. Und auch diese zu kommunizieren! Nur kommt es im Coaching oft vor, und ja auch ich kenne es selbst aus Beziehungen, dass wir in einen Strudel von Gedanken kommen, die der Beziehung eher mehr Gewicht verleihen als das wir achtsam uns daraus holen und das ganze mal weiter von außen betrachten.
Kann man das Konzept ,,Liebe“ komplett zu Ende denken? Wahrscheinlich nicht. Ist das unsere Aufgabe? Wahrscheinlich nicht. Wollen wir dann einfach raus aus dem Kopf und rein ins Herz kommen? Ich denk… ehm ich meine natürlich - Ich fühle ja.
Und vielleicht hilft es dir mit diesem Gedanken deinen Kopf in Punkto LIEBE leiser zu machen:
Dein Herz schlägt im Mutterleib bevor du denken kannst. Es wächst nämlich zuerst. - Gern geschehen.
Für die persönliche Note: Ich lege viel wert auf Liebe Worte und Körperkontakt (bzw einander physisch nah zu sein, Armbreite Abstand für kurzes streicheln ist optimal), während mein Partner viel wert auf Hilfsbereitschaft und Quality time legt (also Qualität über Quantität in Sachen Zeit miteinander verbringen, lieber zu 100% präsent als nebenbei noch was anderes tun). Im Punkt Geschenke sind wir uns sehr einig: die lieben wir beide zu geben und zu erhalten Auf jeden Fall haben wir genau die gegenteiligen Art und Weisen unsere Liebe auszudrücken und zu empfangen. Auf der einen Seite, der Angstseite, könnte man sagen: no Chance, viel zu anstrengend. ,,Da zieh ich ja den kürzen“ wäre ein typischer Glaubenssatz Auf der anderen Seite, der Liebe, macht diese Kombi das ganze doch so vollkommen. Es ist von allem etwas da!
Umso mehr wir den anderen verstehen und uns entgegenkommen, desto einfacher und natürlicher ist der Flow. Ohne zu zählen wer von was wie viel getan hat. Ohne sich höher oder tiefer zu stellen. Ohne dass die eine Art mehr oder weniger Wert hat. Kommuniziere achtsam und in Liebe deine Art und Weise und höre deinem Partner aufmerksam zu um dessen Art und Weise zu beachten. Ihr groovt euch da schon rein
Ich lerne und wachse noch stetig an und mit diesen Themen. Und es ist mir immer eine Riesen Freude es mit euch zu teilen.
Ganz viel liebe an dich,